SELBSTFÜRSORGE UND WERTSCHÄTZUNG – WAS BEDEUTET DAS FÜR DEN BERUF DER ERZIEHERIN?

Foto: Michael Horn / pixelio.de

Foto: Michael Horn / pixelio.de

Wissenschaftliche Erkenntnisse über frühkindliche Entwicklungsprozesse haben in Verbindung mit familienpolitischen Gesichtspunkten die Arbeit in Kindertagesstätten deutlich aufgewertet. Erzieherinnen haben vor diesem Hintergrund ein neues Selbstwertgefühl entwickelt. Sie versuchen in ihrer täglichen Arbeit den hohen Erwartungen gerecht zu werden. Sie haben heute eine immer größer werdende Fülle von Aufgaben zu bewältigen. Viele wollen das Beste für die Kinder, merken aber oft zu spät, dass sie durch die großen Anforderungen an den Rand ihrer Leistungsgrenze kommen. Wenn sie jetzt nicht genügend Wachsamkeit walten lassen, wird ihr Stresssystem aktiviert. Continue reading

SO KÖNNEN KINDER GUT LERNEN – BEDINGUNGEN FÜR EINE GELINGENDE ENTWICKLUNG

Foto: Jürgen Hast; Quelle: Gebauer, Gefühle erkennen

Foto: Jürgen Hast; Quelle: Gebauer, Gefühle erkennen

Als Basis ist eine sichere Bindung an die Eltern anzusehen. Jedes Kind braucht das Gefühl von Sicherheit, damit sich sein Selbstbildungsprogramm voll entfalten kann. Ist diese Voraussetzung erfüllt, dann verfolgt ein Kind mit Interesse alles, was sich in seiner Umgebung ereignet. In den unterschiedlichsten Situationen des Alltags müssen Kinder immer wieder die Erfahrung machen, dass sie es sind, die etwas bewirken (Urheberschaft / Selbstwirksamkeit). Eine wohlwollende Resonanz durch Eltern und Erzieherinnen verstärkt diese Erfahrungen. Hirnforscher gehen davon aus, dass die Qualität der Beziehung den Aufbau der neuronalen Schaltkreise prägt. Die über Interaktionen entstehenden Muster der neuronalen Verbindungen sind ein Spiegelbild der Gefühlsreaktionen der Bindungspersonen (Eltern, Erzieherinnen). Erlebt ein Kind Empathie, so ist dies die beste Voraussetzung für die Entwicklung eines eigenen empathischen Handlungsmusters. Continue reading

WELCHE BEDEUTUNG HABEN DIE VÄTER FÜR DIE ENTWICKLUNG IHRER KINDER?

Foto: Peter Smola / pixelio.de

Foto: Peter Smola / pixelio.de

Die Aufgabe des Vaters besteht in den ersten Lebensjahren vor allem darin, körperliche Nähe und ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln. Er ist für sein Kind der „bedeutsame Dritte.“ Er ergänzt die wichtige Muter-Kind-Beziehung nicht nur in der Pflege, sondern vor allem auch im Spiel mit seinem Kind. In einer vertrauensvollen Beziehung erlebt das Kind, dass es neben der Mutter noch eine weitere Person gibt, die sich anders anfühlt, deren Stimme anders klingt, die aber dennoch Geborgenheit vermittelt. So kann der Vater am ehesten zur Autonomieentwicklung beitragen.

In den folgenden Lebensjahren kommt es vor allem auf gemeinsame Aktivitäten und Unternehmungen an. Wenn ein Vater mit seinem Kind in der Natur auf Entdeckungsreise geht, es bei seinen vielfältigen Lernschritten wie Dreirad-, Roller-, Fahrradfahren und beim Schwimmen unterstützt, dann wird er als Vorbild erlebt. So wird eine tragfähige Beziehung aufgebaut, die dringend für den später einsetzenden Ablösungsprozess benötigt wird. Zuwendung, Anerkennung, emotionale Achtsamkeit, Anregungen, Geborgenheit, Beziehungsvorbild sind grundlegende Merkmale eines zugewandten Vaters im gesamten Entwicklungsprozess. Continue reading

WIE WERDEN UNSERE KINDER KLUG? – BEDINGUNGEN FÜR GELINGENDE LERNPROZESSE

Geteilte Aufmerksamkeit

„Geteilte Aufmerksamkeit“ Foto: Jürgen Hast.; Quelle: Gebauer, Gefühle erkennen Im Spiel die Welt entdecken

Kinder müssen fast alles, worauf es in ihrem späteren Leben ankommt, durch eigene Erfahrungen lernen. Eine entscheidende Voraussetzung für eine gelingende Entwicklung ist eine anregende, freundliche und wertschätzende Atmosphäre in der Familie, im Kindergarten und in der Schule.

In der Regel entwickelt ein Kind in den ersten Monaten durch die körperliche und emotionale Zuwendung von Mutter und Vater eine sichere Bindung. Die Muster der neuronalen Verschaltungen im Gehirn sind ein Spiegelbild der Bindungspersonen. Ist das Grundbedürfnis nach Geborgenheit gestillt, so werden Kinder nun auf vielfältige Weise versuchen, ihre Welt zu entdecken. Spielen und Lernen sind in der Kindheit eng aufeinander bezogen. Das Spiel erlaubt dem Kind, neue Fertigkeiten zu erproben, Lösungen und Strategien für immer komplexere Probleme zu erfinden und schließlich auch emotionale Konflikte zu bewältigen. Die Freude, die es dabei erlebt, stärkt seine Konzentrationsfähigkeit und sein Selbstwertgefühl. Continue reading