DIE KRIPPE ALS LEBENS- UND LERNORT – BILDUNG IN DER FRÜHEN KINDHEIT

Quelle: Gebauer: Gefühle erkennen; Foto Jürgen Hast

Quelle: Gebauer: Gefühle erkennen; Foto Jürgen Hast

In den kommenden Jahren werden in vielen KITAS Plätze für Kinder unter drei Jahren eingerichtet. Der Übergang in die Krippe stellt für Kinder, Eltern und Erzieherinnen eine besondere Herausforderung dar.

Die Basis für eine gelingende Entwicklung ist eine sichere Bindung an die Eltern. Kinder müssen aber fast alles, worauf es in ihrem späteren Leben ankommt, durch eigene Erfahrungen lernen. Daher brauchen sie eine anregungsreiche Umwelt, die ihnen viele Entdeckungen ermöglicht. Sie müssen sich in der Krippe zu Hause fühlen.

Jedes Kind braucht das Gefühl von Sicherheit, damit sich sein Selbstbildungsprogramm voll entfalten kann. Ist diese Voraussetzung erfüllt, dann verfolgt ein Kind mit Interesse alles, was sich in seiner Umgebung ereignet. Dabei versucht es, Verhaltensweisen anderer Kinder und der Erzieherinnen nachzuahmen. Das Wiederholen von Tätigkeiten gehört zu erfolgreichen Aneignungsprozessen. Schließlich versucht ein Kind seinen eigenen Weg zu finden.

Wichtig in diesem Zusammenhang ist das Spiel. Es stellt aus biologischer Sicht ein Grundbedürfnis des Menschen dar. Im Spiel macht sich das Kind mit seiner sozialen und materiellen Umwelt vertraut, sucht sie zu begreifen und versucht auf sie einzuwirken. Wenn Kinder etwas selbst tun dürfen, schaffen sie sich eine Basis für ihre kreativen Lernpotenziale. Kindliche Neugier und die damit verbundenen Glückserlebnisse führen im Gehirn zur Aktivierung des Motivations-Systems. Hier werden die grundlegenden Bahnungsprozesse angelegt, die mit darüber entscheiden, ob sich ein Kind gerne neuen Aufgaben zuwendet und konzentriert lernen kann.

Eine entscheidende Voraussetzung für eine erfolgreiche Betreuung und Bildung in der Krippe sind daher Rahmenbedingungen, die es den Erzieherinnen ermöglichen, auf jedes Kind einzugehen.

Der Vortrag basiert auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zur frühkindlichen Bildung. Diese verbindet der Referent mit Beobachtungen, die er bei Besuchen in Krippen gemacht und ausgewertet hat. An Beispielen wird er zeigen, dass in den Situationen des kindlichen Alltags die Quellen für gelingendes Lernen liegen.