I. Bilateraler Wissens- und Kompetenztransfer bei gegenseitiger Wertschätzung – Allgemeine Überlegungen
Bildungspläne sind auf dem Stand der aktuellen Forschung
Enorme Anstrengungen in den Bereichen der Säuglins-, Hirn-, Bindungs- und Schulforschung haben zu einem hohen Wissenszuwachs über frühkindliche Bildungsprozesse geführt. Erfreulicherweise haben diese Erkenntnisse bereits in den neuen Bildungsplänen der Länder ihren
Niederschlag gefunden.
Das Selbstbild von Erzieherinnen und Lehrern ist beschädigt
In diesem Zusammenhang ist deutlich geworden, dass in den Praxisfeldern der Elementarbildung (KITA und Schule) ein großer Nachholbedarf besteht. So ist in den letzten Jahren der Eindruck entstanden, die unzureichenden Bildungserfolge in KITA und Schule seien vornehmlich dem dort tätigen Personal anzulasten. Tatsächlich sind aber für das Versagen des deutschschen Bildungssystems viele Faktoren verantwortlich wie: Praxisferne Studiengänge, fehlende wissenschaftliche Begleitung, mangelhafte Kooperation zwischen Wissenschaftlern und Praktikern, unzureichende Rahmenbedingungen usw. Bei den Bemühungen um bessere Qualitätsstandards in den Einrichtungen ist es – möglicherweise unbewusst – zu einer Abwertung des professionellen Handelns von Erzieherinnen und Lehrkräften gekommen. Selbstbild und Motivation der Berufsgruppe ist dadurch eher beschädigt als gestärkt worden. Ihre – oft über viele Jahre gesammelten – Erfahrungen werden wenig geschätzt.
Gelingende Kooperation
Mit dem Begriff „Wissens- und Kompetenztransfer“ wird die Notwendigkeit umschrieben, nicht nur das „neue Wissen“ in die Praxis hineinzutragen, sondern auch die vorhandenen Kompetenzen aufzunehmen und beides miteinander in Beziehung zu setzen.
Es geht um die Frage, wie praktische Erfahrungen und theoretisches Wissen auf optimale Weise zusammengeführt werden können. Die hohen Anforderungen, die durch die neuen Bildungspläne an Erzieherinnen und Lehrkräfte gestellt werden, haben nicht nur positive Auswirkungen. In vielen Fällen haben sie – verstärkt durch hohe Erwartungen der Eltern – zu Überforderungssituationen (Stress) geführt.
Man muss bedenken, dass die neuen Vorgaben ohne Verbesserung der Rahmenbedingungen oder eine qualifizierte Fortbildung geleistet werden sollen. Beides muss noch entwickelt werden und dieses Projekt soll einen Beitrag zum Gelingen leisten.
Überforderung statt neuer Energien
Bei vielen Betroffenen haben die hohen Erwartungen eher zu dem Gefühl geführt, es nicht schaffen zu können. Ihr Blick hat sich verengt und es besteht die Gefahr, dass Vorgaben formal erfüllt werden, ohne dass eine inhaltliche Weiterentwicklung damit verbunden ist. Die optimale Umsetzung der neuen Bildungsinhalte erfordert hingegen offene Sichtweisen. Neue Energien müssen sich in und mit der konkreten Arbeit entwickeln. Das kann nicht gelingen, so lange diese Aufgaben als zusätzliche Belastung empfunden werden.
Emotionale Kompetenz
Die Berufsgruppe der Erzieherinnen und Lehrkräfte soll vor dem Hintergrund neuer Bildungspläne und Rahmenrichtlinien bei der nachwachsenden Generation für Lernmotivation, Konzentration und Lernerfolge sorgen, obwohl sie selbst in ihrem professionellen Verhalten überfordert und stark verunsichert ist. Das kann nicht gut gehen. Emotionale Kompetenz setzt gegenseitige Wertschätzung voraus. Dazu gehört es auch, dass die Arbeitsbedingungen eine Beachtung der Emotionen ermöglichen.
Gegenseitige Wertschätzung
Erfolge im Bildungswesen werden sich einstellen, wenn es zu einer gegenseitigen Wertschätzung der agierenden Personengruppen kommt. Das gilt in besonderer Weise für alle Übergangssituationen. Eine solche Situation stellt der Übergang vom Kindergarten zur Schule dar. Soll der Wissenstransfer gelingen, so sind die emotionalen Befindlichkeiten der verschiedenen Gruppen an dieser wichtigen Bildungsnahtstelle zu beachten.
Was beschäftig Kinder, wenn sie an den Übergang vom Kindergarten zur Schule denken? Was fühlen sie, wenn sie daran denken, dass Sie nun bald ihre vertraute Gruppe und die ihnen vertrauten Erzieherinnen verlassen werden, verlassen müssen – denn wer wollte in diesem Alter kein Schulkind werden.
Wie geht es Eltern, wenn ihnen bewusst wird, dass ihr Kind zur Schule kommt?
Wie geht es den Erzieherinnen, die täglich viele Stunden – und das über einen Zeitraum von drei Jahren – intensiv mit den Kindern zusammengelebt und in dieser Zeit ein sehr enges Beziehungsgefüge aufgebaut haben?
Wie geht es den künftigen Lehrerinnen und Lehrern, die sich schon lange vor der Einschulung gedanklich mit Kindern befasst haben, die sie zu dem Zeitpunkt noch gar nicht kennen.
In diesen Fragen schwingen die entscheidenden emotionalen und sozialen Erlebnisse mit, die bei der Diskussion eines gelingenden Übergangs vom Kindergarten zur Schule oft in den Hintergrund rücken. Stattdessen treten die Erwartungen der Gesellschaft in Form von Plänen in den Vordergrund, die zwar in ihrem Leitmotiv alle Aspekte enthalten, die zu einer gesunden Persönlichkeitsentwicklung erforderlich sind, aber immer noch den Gedanken nahe legen, man könne und müsse die Entwicklung eines Menschen bis ins Detail dokumentieren. Auch langfristige Veränderungsprozesse in den Lebensbedingungen der Eltern und ihrer Kinder mit ihrer kognitiven-emotionalen und praktischen Dimensionen, wie Fragen im Zusammenhang mit der Globalisierung, rücken oft zu sehr in den Hintergrund.
Voraussetzungen für Zukunft schaffen
Zukunft werden unsere Kinder nur dann gewinnen, wenn wir ihnen eine angemessene Resonanz auf ihren Wissensdurst geben. Es geht um die Dynamik von Urheberschaft und Resonanz. Kinder müssen die Erfahrung machen, dass die Aufgaben, vor denen sie stehen, lösbar sind. Erzieherinnen und Lehrkräfte müssen ihnen bei ihrem Bemühen eine angemessene Resonanz geben, sie anregen, ihr Tun mit Interesse begleiten und ihr Bemühen wertschätzen. Damit sind emotional-soziale Kompetenzen angesprochen.
Die Atmosphäre ist wichtig
Eine entscheidende Voraussetzung für gelingendes Lernen ist eine anregende, freundliche und wertschätzende Atmosphäre in der Familie, im Kindergarten und in der Schule. Freude am Lernen und eine hohe Lernmotivation stellen sich dann ein, wenn Kinder ihre Lernprozesse vorwiegend selbst gestalten können. Dies ist eine zentrale Erkenntnis der modernen Hirnforschung. Nur über eigene Aktivitäten, das Erfahren der Urheber von Lernerfolgen zu sein, bildet sich ein differenziertes Gehirn aus. Kinder müssen fast alles, worauf es in ihrem späteren Leben ankommt, durch eigene Erfahrungen lernen. Das gilt von Geburt an und setzt sich durch die gesamte Kindheit und Jugend fort. Und diese Prozesse sind abhängig von den emotionalen und sozialen Bezügen eines Kindes.
So entwickelt sich das Motivationssystem
Kindliche Neugier und die damit verbundenen Glückserlebnisse führen im Gehirn zur Aktivierung des Motivations-Systems. Wird der kindlichen Entdeckerfreude eine hohe Bedeutung beigemessen, dann werden die beim Lernen und Experimentieren erfahrene Freude und Begeisterung in ihrem Gehirn verankert. Hier werden die grundlegenden Bahnungsprozesse angelegt, die mit darüber entscheiden, ob sich ein Kind gerne neuen Aufgaben zuwendet und konzentriert lernen kann. Bildung in diesem Sinne ist die wichtigste Ressource für individuelle Bildungserfolge und für die Lösung der sich abzeichnenden globalen Probleme. Ein Interesse der erwachsenen Personen an den Lernbemühungen der Kinder ist entscheidender als die permanente Dokumentation von sichtbaren Lernerfolgen.
Damit diese Prozesse gelingen können, müssen auch für die in Kindergärten und Schulen tätigen Personen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit sie zunächst eine psychosoziale Kompetenz entwickeln können.
Wenn allerdings verstärkt Druck auf Erzieherinnen und Lehrkräfte ausgeübt wird, den sie oft unbewusst auf die Kinder übertragen, schaltet sich das Stresssystem ein. Es kommt zu einem verstärkten Ausstoß des Neurotransmitters Cortisol. Dies führt in der Folge, so wird angenommen, zur Destabilisierung gespurter Nervenbahnen oder gar zu ihrer Auflösung. Auf diese Art wird die Quelle erfolgreichen und andauernden Lernens verschüttet. So enthalten die neuen Bildungspläne bei unsachgemäßer Handhabung durchaus auch Gefahren.
Die großen Ziele nicht aus den Augen verlieren
Bei Übergang vom Kindergarten zur Grundschule wird oft ein verengter Blick auf das Können der Kinder geworfen. Es gilt aber bei dem gesamten Prozess des Übergangs darauf zu achten, dass jedes Kind möglichst selbstbewusst und ohne Kränkungen über diese Brücke in die Welt der Schule gehen kann. Insofern sind Gespräche der beteiligten Personen von großer Bedeutung. Auch wenn es unterschiedliche Auffassung hinsichtlich einzelner Fragen gibt, so sollten sich alle Beteiligten um eine gegenseitige Wertschätzung bemühen.
Kinder werden nur dann in der Lage sein, die künftigen Anforderungen im sozialen, emotionalen und kognitiven Bereich zu erfüllen, wenn sie die Chance zur Ausbildung einer stabilen Persönlichkeit erhalten. So ist es auch unter Punkt 2. “Grundwerte in der demokratischen Gesellschaft“ im Niedersächsischen Bildungsplan formuliert. In der Regel werden sich die Kinder dann konzentrieren und auch zielstrebig Lesen, Schreiben und Rechnen lernen können.
Übergang in Zeiten der Globalisierung
Welche Probleme werden die heute sechsjährigen Kinder einmal zu bewältigen haben? Werden die vorgelegten Bildungspläne den sich abzeichnenden globalen Entwicklungen gerecht? Denken wir einmal 13 Jahre weiter. Nach dem jüngsten Bericht der UN zur Veränderung des Klimas ist zu befürchten, dass im Jahr 2020 in Afrika bis zu 250 Millionen Menschen unter Hunger und Wassermangel leiden werden. In Asien werden wegen heftiger Überflutungen Menschen obdachlos. Kriegerische Auseinandersetzungen um die immer geringer werdenden Ressourcen sind zu befürchten. In Europa wird es ebenfalls zu Überflutungen und zu Waldbränden kommen. Insgesamt wird ein rasantes Artensterben einsetzen.
Die mit diesen Veränderungen einhergehenden Fragen richten sich zunächst an die Kompetenz der Erwachsenen. Diese Entwicklung wird nur aufzuhalten oder abzuschwächen sein, wenn heute entscheidende Weichenstellungen erfolgen. Es wird elementar sichtbar, dass es zur Bewältigung einer umfassenden Bildung und Handlungskompetenz bedarf.
Gefragt sind Personen, mit einer umfassenden psycho-sozialen Kompetenz. Es geht um den verantwortungsvollen Umgang mit sich selbst, den anderen Menschen und mit der Natur. Wissen, Denken, Fühlen und Handeln stehen dabei in einem wechselseitigen Verhältnis zueinander. Bildung ist als umfassende psychosoziale und kognitive Kompetenz anzusehen. Sie ist die Voraussetzung für die Teilnahme an einem weltweiten Diskurs und damit die wichtigste Ressource zur Lösung globaler Probleme. Dabei ist die Fähigkeit, miteinander zu kooperieren eine der wichtigsten Voraussetzungen. Und genau diese Fähigkeit kommt in der aktuellen Debatte über Erziehung und Bildung zu kurz. Angesichts des Klimawandels gilt es vor allem das Angewiesensein aufeinander – weltweit – in unseren Horizont aufnehmen. Das geht nur über eine emotional-soziale Kompetenz.
Kronberger Erklärung
So stellt im Juni 2007 eine UNESCO Kommission in der „Kronberger Erklärung“ fest, dass es in den Bildungseinrichtungen zu gravierenden Änderungen kommen müsse. Sie müssten sich in der Zukunft viel stärker den emotionalen und sozialen Fähigkeiten des Einzelnen widmen und ein umfassenderes, wertorientiertes Bildungskonzept vermitteln. Die Bedeutung des Erwerbs von Faktenwissen werde erheblich abnehmen zugunsten der Fähigkeit, sich in komplexen Systemen zu orientieren sowie relevante Information zu finden, zu bewerten und kreativ zu nutzen. Dem Lernenden werde im Lernprozess und auch bei der Erstellung von Inhalten eine viel aktivere und eigenverantwortlichere Rolle zukommen. Lehrende werden in Zukunft als Manager von Lernprozessen und Tutoren agieren, betonen die Experten in der Kronberger Erklärung (siehe Anhang).
Verschiedenartigkeit anerkennen und berücksichtigen
Die Verschiedenartigkeit ist das bestimmende Merkmal in einer globalen Welt. Ihre Akzeptanz und ein angemessene Umgang mit ihr sind die Voraussetzungen für eine weltweite Kooperationsfähigkeit. Es geht um gegenseitige Rücksichtnahme, um Zunahme von Kooperationsbereitschaft, um Abbau von Vorurteilen, um
Verantwortung für sich und andere. Es lohnt sich also auch vor diesem Hintergrund über die Förderung von Kreativität und Kooperation nachzudenken.
Die große Bedeutung der limbofrontalen Bahnung
Neue Erkenntnisse der Hirnforschung beziehen sich u.a. auf das Zusammenspiel von Fühlen und Denken. Es sind die neuronalen Verschaltungen zwischen dem limbischen System und dem frontalen Kortex, die aufgrund von konkreten Erfahrungen gebahnt werden. Hier entwickeln sich Fähigkeiten wie Interesse, Aufmerksamkeit, Leistungsbereitschaft und Mitgefühl. Genau diese Fähigkeiten brauchen Kinder mehr als alles andere, wenn sie sich später in der Schule und im Leben zurechtfinden wollen, wenn sie lernbereit, wissensdurstig und neugierig bleiben und mit anderen gemeinsam nach brauchbaren Lösungen suchen wollen. Hier liegt die Quelle der Kreativität, die für die Gestaltung der Zukunft von elementarer Bedeutung sein wird. Um die Zukunft nicht zu verlieren, ist Kompetenz angesagt, verbunden mit Menschlichkeit und möglichst unter Vermeidung von Egoismus und Druck. Denn Druck macht dumm, schadet dem Einzelnen und der Gesellschaft.
Wir erwähnen diese Zusammenhänge, weil gerade am Übergang vom Kindergarten zur Grundschule oft sehr viele und auch sehr einseitig wissensorientierte Erwartungen formuliert werden. Aber sind das die wirklich entscheidenden Aspekte? Wenn nicht, so besteht die Gefahr, dass die Kinder, ihre Eltern, die Erzieherinnen und Lehrer wegen der zu erfüllenden Aufgaben so unter Druck geraten, dass das große Bildungsziel einer psycho-sozialen Kompetenz auf der Strecke bleiben könnte.
Erfolgserlebnisse und Motivation
In den kleinen Dingen des Alltags, z.B. beim Erlesen eines Wortes, entsteht ein Gefühl von Zufriedenheit und Glück darüber, dass man dieses Problem lösen konnte. Das sollte gewürdigt werden, ebenso, wenn Zahlen addiert und dividiert werden können. Diese Erfahrung trägt zur Sicherheit bei, auch künftig kleinere und größere Probleme lösen zu können. Damit die Quellen des Lernens sprudeln können, sind die individuellen Fähigkeiten zu berücksichtigen. Dies setzt – gerade zu Beginn der Schulzeit – ein differenziertes Unterrichtsangebot voraus. Voraussetzung dafür ist wiederum eine Grundhaltung, die berücksichtigt, dass Kinder unterschiedlich schnell lernen.
II. Praktische Vorgehensweise
In Vorträgen und Workshops für Erzieherinnen, Lehrkräfte und Eltern sollen die vorhandenen Kompetenzen und Sichtweisen zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Inhalten des Bildungsplanes in eine Beziehung gesetzt werden. Der Plan enthält viele wertvolle Hinweise zur Reflexion und Bildungsbegleitung der Kinder, aber er hält sich sehr bedeckt hinsichtlich der agierenden Erwachsenengruppen. Das vorgelegte Angebot soll genau hier eine Hilfestellung bieten.
Es wird also darauf ankommen, dass Erzieherinnen und Lehrkräfte solche Kooperationstreffen nicht nur als zusätzliche Belastung erleben, sondern als Veranstaltungen, bei denen es auch immer etwas Neues zu entdecken gibt und dass sie es sind, die Neues schaffen.
Erhalt und Wertschätzung eigener Kompetenzen
Es geht darum, sich des eigenen Könnens bewusst zu werden, die vielen hilfreichen Routinen nicht unbesehen über Bord zu werfen, sondern zu neuen Erkenntnissen in eine Beziehung zu setzen. Jede Einrichtung verfügt bereits über gelingende Formen des Übergangs von der Kita in die Schule. Sie gilt es zu erinnern. Gemeint sind die Elternabende im Zusammenhang mit dem Übergang, der Ranzen, die Zuckertüte, die schulärztliche Untersuchung, das Abschiedsfest im Kindergarten, der erste Schultag, eventuell verbunden mit einem Gottesdienst, das Ritual der Begrüßungsfeierlichkeiten. Und dann der gemeinsame Gang in den hoffentlich schön gestalteten Klassenraum.
Es gibt tausend Möglichkeiten diese konkreten Schritte zu gehen. Und alle sind abhängig vom Engagement und den Emotionen der beteiligten Personen.
In Vortragsveranstaltungen werden die zentralen Erkenntnisse aus den o.g. Wissenschaftsbereichen dargestellt. Diese werden in einen Bezug gebracht zu den konkreten Erlebnissen und Vorhaben der Eltern, Erzieherinnen und der Lehrkräfte.
In Workshopgruppen wird der angesprochene Wissens- und Kompetenztransfer erarbeitet. So sollte auch über belastende Ereignisse gesprochen werden. Debatten, die sich lediglich auf die Regelung notwendiger organisatorischer Maßnahmen beziehen sind notwendig, aber sie dürfen die Zeit, die für grundlegende Bildungsfragen und die Erweiterung der professionellen Erziehungskompetenz benötigt wird, nicht übermäßig beanspruchen.
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Dr. phil. Karl Gebauer, ehemaliger Schulleiter, Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher zu Erziehungs- und Bildungsfragen. Zuletzt sind von ihm erschienen: „Mobbing in der Schule“ (2005); „Klug wird niemand von allein.“ (2007) und Gefühle erkennen, sich in andere einfühlen. Kindheitsmuster Empathie. Ein Bilderbuch. (2011) Karl Gebauer ist Mitinitiator und Leiter der Göttinger Kongresse für Erziehung und Bildung.
Anhang: Bildungssektor steht vor dramatischen Veränderungen
UNESCO sieht Bildungseinrichtungen weltweit vor grundlegenden Veränderungen
Am 31. Juli haben die UNESCO und die Deutsche UNESCO-Kommission die „Kronberger Erklärung“ zur Zukunft der Bildung veröffentlicht.
Die Erklärung ist das Ergebnis der Tagung einer Expertenkommission der UNESCO, die am 22. und 23. Juni 2007 in Kronberg im Taunus stattfand. Die 18 internationalen Expertinnen und Experten aus 13 Ländern waren sich darin einig, dass der Bildungssektor vor dramatischen Veränderungen steht. Diese werden vor allem von der rasanten Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologien vorangetrieben. Lernformen, die Rolle der Lehrer, der institutionelle Rahmen und die Bewertung von Kompetenzen werden sich – so die Kronberger Erklärung – in den nächsten Jahrzehnten grundlegend wandeln.
Die Kronberger Erklärung ist abrufbar unter www.unesco.de/kronberg_declaration.html
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen UNESCO-Kommission vom 31.7.2007