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INTERAKTIONEN – SCHATZKAMMER DER SPRACHLICHEN BILDUNG

Quelle: Gebauer: Gefühle erkennen; Foto Jürgen Hast

Quelle: Gebauer: Gefühle erkennen; Foto Jürgen Hast

Aus wissenschaftlicher Sicht hat die Beziehungsgestaltung eine revolutionäre Neubewertung erfahren. Wir wissen heute, dass die Qualität der Beziehung die Ausbildung neurologischer Strukturen beeinflusst. Beachtung, Anerkennung und Zuwendung aktivieren das Motivationssystem. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass vor allem eine empathische Beziehung zwischen Erzieherinnen und Kindern eine positive Auswirkung auf die Sprachentwicklung hat. Es gilt daher, allen interaktiven Prozessen eine große Aufmerksamkeit zu schenken. Die Interaktionen der Kinder sind eine Schatzkammer der sprachlichen Bildung. Im Kontakt mit anderen Kindern lernt ein Kind, seine Bedürfnisse und Ziele mit Gleichaltrigen abzustimmen und durchzusetzen. Continue reading

SO KÖNNEN KINDER GUT LERNEN – BEDINGUNGEN FÜR EINE GELINGENDE ENTWICKLUNG

Foto: Jürgen Hast; Quelle: Gebauer, Gefühle erkennen

Foto: Jürgen Hast; Quelle: Gebauer, Gefühle erkennen

Als Basis ist eine sichere Bindung an die Eltern anzusehen. Jedes Kind braucht das Gefühl von Sicherheit, damit sich sein Selbstbildungsprogramm voll entfalten kann. Ist diese Voraussetzung erfüllt, dann verfolgt ein Kind mit Interesse alles, was sich in seiner Umgebung ereignet. In den unterschiedlichsten Situationen des Alltags müssen Kinder immer wieder die Erfahrung machen, dass sie es sind, die etwas bewirken (Urheberschaft / Selbstwirksamkeit). Eine wohlwollende Resonanz durch Eltern und Erzieherinnen verstärkt diese Erfahrungen. Hirnforscher gehen davon aus, dass die Qualität der Beziehung den Aufbau der neuronalen Schaltkreise prägt. Die über Interaktionen entstehenden Muster der neuronalen Verbindungen sind ein Spiegelbild der Gefühlsreaktionen der Bindungspersonen (Eltern, Erzieherinnen). Erlebt ein Kind Empathie, so ist dies die beste Voraussetzung für die Entwicklung eines eigenen empathischen Handlungsmusters. Continue reading

ERZÄHLKULTUR IM KINDERGARTEN – „KOMM REIN UND ISS MIT MIR KUCHEN!“

Erzählen, Vorlesen und das Betrachten von Büchern gehört zum wichtigen Bestandteil einer sprachlichen Erziehung und Bildung. Ein gelungener Spracherwerb darf als eine der wichtigsten Voraussetzungen für Entwicklungs- und Bildungsprozesse angesehen werden. Forschungsergebnisse über die Wirksamkeit von Sprachfördermaßnahmen deuten darauf hin, dass vor allem eine gelingende Beziehung zwischen Erzieherinnen und Kindern eine positive Auswirkung auf Sprachentwicklungsprozesse hat.

Es gilt daher, allen interaktiven Prozessen eine große Aufmerksamkeit zu schenken. Aus wissenschaftlicher Sicht hat die Beziehungsgestaltung eine revolutionäre Neubewertung erfahren. Wir wissen heute, dass die Qualität der Beziehung die Ausbildung neurologischer Strukturen beeinflusst. Beachtung, Anerkennung und Zuwendung aktivieren das Motivationssystem. Continue reading

WIE WERDEN UNSERE KINDER KLUG? – BEDINGUNGEN FÜR GELINGENDE LERNPROZESSE

Geteilte Aufmerksamkeit

„Geteilte Aufmerksamkeit“ Foto: Jürgen Hast.; Quelle: Gebauer, Gefühle erkennen Im Spiel die Welt entdecken

Kinder müssen fast alles, worauf es in ihrem späteren Leben ankommt, durch eigene Erfahrungen lernen. Eine entscheidende Voraussetzung für eine gelingende Entwicklung ist eine anregende, freundliche und wertschätzende Atmosphäre in der Familie, im Kindergarten und in der Schule.

In der Regel entwickelt ein Kind in den ersten Monaten durch die körperliche und emotionale Zuwendung von Mutter und Vater eine sichere Bindung. Die Muster der neuronalen Verschaltungen im Gehirn sind ein Spiegelbild der Bindungspersonen. Ist das Grundbedürfnis nach Geborgenheit gestillt, so werden Kinder nun auf vielfältige Weise versuchen, ihre Welt zu entdecken. Spielen und Lernen sind in der Kindheit eng aufeinander bezogen. Das Spiel erlaubt dem Kind, neue Fertigkeiten zu erproben, Lösungen und Strategien für immer komplexere Probleme zu erfinden und schließlich auch emotionale Konflikte zu bewältigen. Die Freude, die es dabei erlebt, stärkt seine Konzentrationsfähigkeit und sein Selbstwertgefühl. Continue reading

IM SPIEL DIE WELT ENTDECKEN – WARUM ERLEBNISRÄUME FÜR DIE PERÖNLICHKEITSENTWICKLUNG SO WICHIG SIND

Foto Jürgen Hast; Quelle Gebauer, Gefühle erkennen

Foto Jürgen Hast; Quelle Gebauer, Gefühle erkennen

Kinder werden als Entdecker geboren. Mit großen Augen blicken sie unmittelbar nach der Geburt in die Welt. Ein Kind spiegelt sich in den Augen der Eltern und sucht zu erkunden, ob es in dieser Welt willkommen ist. Durch diese frühen Spiegelungsprozesse wird die Entwicklung des kindlichen Gehirns angeregt. Viele Faktoren haben Einfluss auf das Wohlergehen und die Lernfreude eines Kindes. Eine entscheidende Voraussetzung für die Persönlichkeitsentwicklung ist eine anregende, freundliche und wertschätzende Atmosphäre in der Familie, im Kindergarten und in der Schule. Wenn die Bezugspersonen aufmerksam die Signale der Kinder wahrnehmen und zu verstehen suchen, wenn sie empathisch reagieren, dann lernen Kinder bereits in den ersten Lebensjahren den achtsamen Umgang miteinander. Continue reading

DIE KRIPPE ALS LEBENS- UND LERNORT – BILDUNG IN DER FRÜHEN KINDHEIT

Quelle: Gebauer: Gefühle erkennen; Foto Jürgen Hast

Quelle: Gebauer: Gefühle erkennen; Foto Jürgen Hast

In den kommenden Jahren werden in vielen KITAS Plätze für Kinder unter drei Jahren eingerichtet. Der Übergang in die Krippe stellt für Kinder, Eltern und Erzieherinnen eine besondere Herausforderung dar.

Die Basis für eine gelingende Entwicklung ist eine sichere Bindung an die Eltern. Kinder müssen aber fast alles, worauf es in ihrem späteren Leben ankommt, durch eigene Erfahrungen lernen. Daher brauchen sie eine anregungsreiche Umwelt, die ihnen viele Entdeckungen ermöglicht. Sie müssen sich in der Krippe zu Hause fühlen. Continue reading

DER ÜBERGANG VOM KINDERGARTEN IN DIE SCHULE

Die KITA – erste Institution außerhalb des Elternhauses – sollte ein Ort der Geborgenheit und des Lernvergnügens sein. Hier entwickeln sich wichtige Beziehungen zu anderen Kindern und zu den Erziehrinnen. Der Übergang vom Kindergarten zur Schule ist oft von emotionalen Unsicherheiten begleitet. Ein Kind muss lieb gewonnene Menschen zurücklassen und zu unbekannten Personen neue Kontakte knüpfen. Es gilt Abschied zu nehmen und einen Neuanfang zu wagen. Continue reading

WELCHE BEDEUTUNG HABEN DIE VÄTER FÜR DIE ENTWICKLUNG IHRER KINDER?

Foto: Peter Smola / pixelio.de

Foto: Peter Smola / pixelio.de

Die Aufgabe des Vaters besteht in den ersten Lebensjahren vor allem darin, körperliche Nähe und ein Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln. Er ist für sein Kind der „bedeutsame Dritte.“ Er ergänzt die wichtige Muter-Kind-Beziehung nicht nur in der Pflege, sondern vor allem auch im Spiel mit seinem Kind. In einer vertrauensvollen Beziehung erlebt das Kind, dass es neben der Mutter noch eine weitere Person gibt, die sich anders anfühlt, deren Stimme anders klingt, die aber dennoch Geborgenheit vermittelt. So kann der Vater am ehesten zur Autonomieentwicklung beitragen.

In den folgenden Lebensjahren kommt es vor allem auf gemeinsame Aktivitäten und Unternehmungen an. Wenn ein Vater mit seinem Kind in der Natur auf Entdeckungsreise geht, es bei seinen vielfältigen Lernschritten wie Dreirad-, Roller-, Fahrradfahren und beim Schwimmen unterstützt, dann wird er als Vorbild erlebt. So wird eine tragfähige Beziehung aufgebaut, die dringend für den später einsetzenden Ablösungsprozess benötigt wird. Zuwendung, Anerkennung, emotionale Achtsamkeit, Anregungen, Geborgenheit, Beziehungsvorbild sind grundlegende Merkmale eines zugewandten Vaters im gesamten Entwicklungsprozess. Continue reading

MOBBING IN DER SCHULE = WAHRNEHMEN – VERSTEHEN – ANGEMESSEN HANDELN

Gewalttätige Auseinandersetzungen unter Kindern und Jugendlichen erregen in den letzen Jahren immer wieder die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Für das Ausüben von Gewalt gibt es viele Ursachen. In der Regel haben gewalttätige Kinder eine unzureichende Zuwendung und zu geringe Anregungen durch nahe Personen erfahren. Oft suchen sie den daraus resultierenden Mangel, der als innere Leere, Wut oder Hass erlebt wird, abzuwehren, indem sie Gewalt gegenüber Schwächeren ausüben. Sie hoffen vergeblich, über dieses Muster ihre tief sitzende Angst überwinden zu können. Gewaltsituationen, wie sie in der Schule auftreten, können am ehesten über klärende Gespräche gelöst werden. So können die beteiligten Schüler und Schülerinnen eine emotional-soziale Kompetenz entwickeln. Continue reading

SELBSTFÜRSORGE UND WERTSCHÄTZUNG – WAS BEDEUTET DAS FÜR DEN BERUF DER ERZIEHERIN?

Foto: Michael Horn / pixelio.de

Foto: Michael Horn / pixelio.de

Wissenschaftliche Erkenntnisse über frühkindliche Entwicklungsprozesse haben in Verbindung mit familienpolitischen Gesichtspunkten die Arbeit in Kindertagesstätten deutlich aufgewertet. Erzieherinnen haben vor diesem Hintergrund ein neues Selbstwertgefühl entwickelt. Sie versuchen in ihrer täglichen Arbeit den hohen Erwartungen gerecht zu werden. Sie haben heute eine immer größer werdende Fülle von Aufgaben zu bewältigen. Viele wollen das Beste für die Kinder, merken aber oft zu spät, dass sie durch die großen Anforderungen an den Rand ihrer Leistungsgrenze kommen. Wenn sie jetzt nicht genügend Wachsamkeit walten lassen, wird ihr Stresssystem aktiviert. Continue reading